Biologische Schädlingsbekämpfung gegen Lebensmittel- und Kleidermotten mit Schlupfwespen

Motten in Lebensmitteln oder an Kleidungsstücken können schnell zum Problem werden. Ein Befall ist ernst zu nehmen, damit die Motten sich nicht weiter ausbreiten. Zur biologischen Schädlingsbekämpfung können Schlupfwespen eingesetzt werden. Die kleinen Parasiten erledigen die Arbeit unauffällig, effektiv und umweltfreundlich, sodass chemische Mittel nicht zum Einsatz kommen müssen.

Trichogramma evanescens bei Mottenbefall

Schlupfwespen gehören zu Ordnung der Hautflügler. Gegen Kleider- oder Nahrungsmittelmotten kommen meist Trichogramma evanescens zum Einsatz. Sie werden extra dafür gezüchtet. Man kann diese Schlupfwespen kaufen. Ihr Einsatz macht es möglich, auf chemische Bekämpfungsmittel zu verzichten.

Die kleinen Parasiten legen ihre Eier in die Eier der Motten, sodass deren Lebenszyklus unterbrochen wird. Es können keine Motten mehr aus den zerstörten Eiern schlüpfen. Die Schlupfwespe Trichogramma evanescens ist winzig klein. Mit ihren 0,2 bis 0,4 Millimetern ist sie kaum zu sehen und höchstens als kleiner Punkt zu erkennen. Fliegen kann die Schlupfwespe nicht. Sie bewegt sich durch Krabbeln, verbleibt aber im Anwendungsgebiet.

Schnelle Hilfe bei Mottenbefall

Ist der Haushalt mit Kleider- und Lebensmittelmotten befallen, muss schnell gehandelt werden. Die Lebensmittel werden sonst weiter verunreinigt und die Kleidung zerstört.

Die Schlupfwespe gilt als Parasit. Sie sucht mit gutem Gespür nach Motteneiern, bohrt diese mit ihrem Legestachel an und legt eigene Eier ab. Daraus wachsen kleine Wespenlarven, die den Inhalt der Motteneier fressen. Statt einer Mottenlarve schlüpft dann eine Schlupfwespenlarve. Ein Kreislauf beginnt, der sich fortsetzt, bis die Schlupfwespe kein Mottenei mehr findet. Der Prozess sollte in dieser Zeit nicht durch vorzeitiges Putzen unterbrochen werden. Auch Pheromonfallen dürfen nicht zusätzlich aufgestellt werden.

Motten in der Vorratskammer: Der Verzehr betroffener Lebensmittel kann gesundheitliche Folgen haben. Menschen mit Vorerkrankungen, schwachem Immunsystem und Neigungen zu Allergien sind besonders gefährdet. Befallene Lebensmittel sollten deshalb entsorgt werden. Um einem erneuten Mottenbefall vorzubeugen, können neu gekaufte Lebensmittel in Schraubgläsern aufbewahrt werden. Behälter aus Plastik sind nicht geeignet.

Motten im Kleiderschrank: Besonders gerne mögen Motten zur Eiablage Wollstoffe, Pelze, Federbetten und Polstermöbel. Die Larven fressen aber auch pflanzliches und synthetisches Gewebe, sodass angefressene Stellen und Löcher festzustellen sind. Die betroffenen Textilien müssen entsorgt werden.

Vorteile einer biologischen Schädlingsbekämpfung

Die Anwendung von Schlupfwespen bringt viele Vorteile mit sich. Sie fliegen nicht in der Wohnung umher, machen keine Geräusche und stechen nicht. Unbemerkt verrichten sie ihre Arbeit. Die Nützlinge bringen keine Gefahr für Menschen, Haustiere oder Pflanzen mit sich. Finden die Schlupfwespen nach einiger Zeit keine Motteneier mehr, ist auch ihr Lebenszyklus beendet. Letzte Spuren verschwinden beim Staubsaugen.

Schlupfwespen im Internet kaufen

Schlupfwespen werden in kleinen Brutkästen mit Motteneiern gezüchtet und ihre Eier dann auf kleinen Pappkärtchen aufgebracht. Auf jedem Kärtchen befinden sich etwa 3000 Schlupfwespeneier. Sie können im Internet bestellt werden. Nach etwa 2 bis 3 Wochen beginnen die Insekten zu schlüpfen.

Die Lebensdauer der Schlupfwespen beträgt wenige Tage bis Wochen. Die Anwendungsdauer muss dem Lebenszyklus der Motte entsprechen. Bei Lebensmittelmotten sind das etwa 9 bis 12 und bei Kleidermotten etwa 15 Wochen. Alle drei Wochen muss ein neues Kärtchen ausgelegt werden. Deshalb erfolgt der Versand in mehreren Lieferungen.

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